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Plötzlich können die Zinsen steigen

Geldpolitik und Immobilienmarkt stehen in einer Wechselwirkung. Vor einem Jahr wurde in diesem Dossier von der gewissermassen «versteckten Immobilieninflation» gesprochen. Heute ist klar: Die expansive Geldpolitik führt zu mehr «offizieller Inflation».

Mehr Inflation, höhere Zinsen
Immobilienexperte Werner Fleischmann, Inhaber von Fleischmann Immobilien, betont, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis es auch in der Schweiz zu Zinserhöhungen kommen wird. Mit zunehmender Inflation werde zwar die Attraktivität von Immobilienbesitz gesteigert. Das sei die gute Botschaft. Die schlechte Nachricht indes: «Mehr Inflation führt zu höheren Zinsen. Die Frage ist, wie dann eine Familie ein Einfamilienhaus finanziell noch tragen kann. Selbst wenn die Tragbarkeitsvorschriften der Banken von fünf Prozent Zinsen ausgehen, könnte es für die einen oder anderen eng werden, weil sie sich an die tiefen Zinsen gewöhnt haben.»

Preise wachsen nicht ewig
Wer Fix-Hypotheken habe, sei für ein paar Jahre abgesichert. Indes: Es könne beim Ablauf einer Hypothek zu grösseren Sprüngen bei der Zinsbelastung kommen: «Da gilt es, als Besitzende von Wohneigentum vorausschauend wachsam zu bleiben.» Fleischmann gibt gerade jungen Familien den Rat mit ins neue Jahr, dass man in der heutigen Zeit nicht unüberlegt in Wohneigentum investieren soll, weil zudem das Angebot knapp und die Immobilienpreise auch im Thurgau auf einem Höchststand seien: «Unter Umständen ist es besser, noch etwas zuzuwarten.» Denn: «Die Preise werden nicht unendlich in den Himmel wachsen, sondern irgendwann auch wieder herunter kommen.» Mit einer merklichen Korrektur rechnet Fleischmann, sobald es zu einem Anstieg der Zinsen kommen wird.